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Conférence de Mme la professeure Andrea RIEMENSCHNITTER, titulaire de la chaire de langue et littérature chinoises et codirectrice du Asien-Orient-Institut de l’Université de Zurich.

« Was vor und während der chinesischen Revolutionsjahre an Literatur und Kunst produziert wurde, stand im Zeichen der Wiedergeburt einer in die Jahre gekommenen Zivilisation, deren politische Elite den Herausforderungen der Moderne nicht mehr gewachsen war. Schon vor der in diesem Jahr ihren 100. Geburtstag feiernden Bewegung des Vierten Mai erwog eine Minderheit progressiver Intellektueller, die gesamte 5000jährige Kultur Chinas zu beerdigen und einen radikalen Neuanfang zu wagen. Diese Idee wurde später von Mao Zedong radikal umgesetzt, besonders während der 1966 ausgerufenen und ca. 10 Jahre währenden Kulturrevolution. Im Film Bangzi Melody wird die vorsichtige Abkehr von der kulturellen wie ökonomischen Vergangenheitsvernichtung unter Mao etwa um das Jahr 1976 thematisiert. In einem Dorf in Hebei soll anlässlich einer zweiten Landreform, die früher erlittenes Unrecht ausgleichen soll, erstmals wieder eine traditionelle Regionaloper aufgeführt werden. Jedoch beherrschen die Jungen diese Form nicht mehr, so dass die Forderung der Bezirksregierung den Parteisekretär des Dorfes in grosse Schwierigkeiten bringt. Auch die nur mit viel Geduld und individueller Hingabe mühsam in Schach gehaltenen Gespenster der Vergangenheit melden sich erneut zu Wort.
In diesem Vortrag sollen einige Stationen der revolutionären Neuerfindung der Nation im Medium von Literatur und performativer Kultur betrachtet werden, um die im Film Bangzi Melody eingenommene Perspektive auf die ländliche Gesellschaft der Mao-Zeit in ihrem Bezug zur Gegenwart zu reflektieren. »

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